kritiken "record"

portraitkritiken headsw



jazzthing #89
Sein Geld verdient er als Bassist von Fools Garden, aber damit ist db offensichtlich nicht ausgelastet. Jedenfalls hatte er Zeit genug, um an diesem Kleinod herumzubasteln, zu dem er sich lediglich 5 verschiedene Schlagzeuger als Spielkameraden ins Heimstudio einlud. Alle anderen Instrumente hat Blümlein selbst eingespielt und die instrumentalen Popsongs, die daraus entstanden, wirken in ihrem entspannten Gestus sehr einladend. Vornehmlich mit Gitarren kreiert er relaxte Miniaturen wie "Rosa Motel" und auch Songtitel wie "Gute Reise" oder "Goldener Herbst" weisen darauf hin, dass hier ein Musiker seine Mitte gefunden hat. auf dem kurzen Reggae-Schunkler "Handwerker im Haus" erhebt Blümlein dann doch einmal seine Stimme und baut passende Handwerkergeräusche ein. Für die Rolle als Reinhard-Mey-Nachfolger ist die Nummer aber einfach zu kurz.

jazz podium 4/18
Der Stuttgarter E-Bassist db, bekannt als Mitwirkender bei "Fools Garden", Peter Lehel und Thomas Siffling, bewegt sich als Pendler zwischen den Welten, nicht nur denen des Jazz, der Lounge- und der Popmusik, sondern auch zwischen "Hanoi" und dem "Vereinsheim von Freinsheim" sowie verschiedenen Instrumenten, zumeist Gitarre und Bass, zuweilen angereichert von elektronischen oder programmierbaren Tasteninstrumenten und aufgenommenen Nebengeräuschen. In sparsamer, luzider, transparenter Instrumentierung und schlanken Arrangements, nur begleitet von diversen Schlagzeugern, hat er, ansonsten ganz allein im Studio, eine weitgehend entschleunigte, form - und farbenreiche Klangwelt von imaginativer Atmosphäre geschaffen, in der die Titel der Stücke das Kopfkino nur ein ganz klein wenig lenken müssen bei der "Modellbahn" oder auf der "gute(n) Reise". Spätestens wenn die "Handweker im Haus" mit original Hammerschlägen die "Fenster raus hauen..." tut man gut daran, mit db's Record rauszugehen und sich entspannt in den Park zu legen.

sehr schöne kritik im soultraneonline 5.april 2018

rhein-main-magazin 04/2018
"Nimm einfach Deine ganzen Schlagzeugerkumpels und lass sie im Keller zu Deinen Stücken spielen" Ursprünglich sollten so nur die Demos entstehen. Aber bald war klar, dass die spontane Stimmung im Keller in einem Tonstudio nie mehr reproduziert werden kann. Also machte db alles selbst: Schlagzeug im Keller, restliche Instrumente im Zimmer. Authentizität statt studiotechnischer Perfektion. Kreativität durch Einschränkung. Freiheit durch alleinige Entscheidungsgewalt. Ein gelungenes Experiment!

bassprofessor 03/2018
...das Ergebnis kann sich hören lassen! Die Scheibe klingt stets groovig und absolut geerdet, alle 10 Nummern glänzen mit ausgefeilten Melodien und coolen Schlagzeug-Grooves.....insgesamt eine erstklassige CD mit schönen Solospots.

good times magazin 4/2018
Es ist immer wieder beeindruckend, wie vielschichtig manche Musiker ihre Kunst ausleben, in wie vielen Stilen, Klängen und Stimmungen sie zu Hause sind. Bestes Beispiel hierfür ist db, Bassist von Fools Garden. Dass er daneben den Viersaiter auch für Trompeter Thomas Siffling, Saxofonist Peter Lehel oder Songwriter James Geier bedient ist die eine Sache, die andere sind seine Soloprojekte wie das Dirk Blümlein Terzett oder M.A.D. Wer möchte kann ihn auch in zahlreichen Jazz/Chillout-Playlists auf Spotify finden. Ab und zu legt er auch ein komplettes Solo-Album vor, bei RECORD erhielt er lediglich Unterstützung von unterschiedlichen Schlagzeugern, für den Rest der Musik sorgte er selbst. Und das ist auch das Konzept hinter dieser Musik: alles selbst machen, keine Einschränkungen hinnehmen, weniger auf Perfektion achten, seine Möglichkeiten so authentisch wie möglich in Kreativität umsetzen. Ein Konzept, das aufgeht, mal träumerisch verspielt, mal jazzig funkig, mal cool in Richtung Fusion getrimmt - wunderschöne Musik, in die man sich ganz und gar fallenlassen kann.

musiker magazin 2/2018
Ein Gitarrenjuwel wie "Record" hat es verdient, einen ehrenvollen Platz abseits von Pop und Rock im Glanze des Fusion Jazz zu erleuchten. Es kann getrost in die Kategorie Fusion eingeordnet werden und dennoch wohlgefällig klingen. Um den Verweis auf "fools garden" kommt der Saitenkünstler db nicht herum. Seit 2003 ist d bei der weltbekannten Poprockband aus Pforzheim der Bassist. Auf seiner cd-Produktion "Record" hat er alle Instrumente mit Ausnahme des Schlagzeugs selbst eingespielt. Antoine Fillon war für drei Songs an den Fellen. Vier weitere Drummer kamen zum Einsatz. Die Smooth-Jazz-Perlen bestechen durch filigrane Spielfreude, wie bei "Rosa Motel". Die elektrifizierte Gitarre ist häufig das Solo-Instrument, das Melodien vorgibt, so in "gute Reise". Virtuose Basslinien bilden mehrstimmig gezupfte Akkordteppiche. Eine Helge Schneidereske Anekdote ist "Handwerker im Haus". Ein Bass-Solostück ist "if i knew then what i know now", getragen, eindrucksvoll in der Spielweise. db hat mit "Record" ein ganz eigenes Juwel geschaffen, das keine Querverweise nötig hat.





to be continued...